Was „Wir Für Alle“ fordert:
Wir fordern, dass wir ernst genommen werden.
Wenn ich zum Beispiel in ein Amt gehe, möchte ich, dass ich angesprochen werde und nicht meine Mutter oder mein Assistent.
Ich kann mich selbst um meine Sachen kümmern.
Die Menschen sollen mit mir sprechen und nicht über mich.
Wir fordern mehr Selbstbestimmung für Menschen mit einfacher Sprache
Wir wollen selbst über Dinge entscheiden können, die uns betreffen.
Viele Menschen glauben, dass Menschen, die einfache Sprache brauchen, nicht selbst Entscheidungen treffen können.
Wir brauchen nicht für alles Hilfe.
Die Sachen die uns angehen, wollen wir selbst entscheiden können.
Wenn wir aber Hilfe und Unterstützung dafür brauchen, haben wir ein Recht darauf. Das kann sein durch unterstützte Entscheidungsfindung oder durch Peerberatung und Zukunftsplanung.
Wir fordern schulische Inklusion und bessere Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Wir wollen solange in die Schule gehen können, wie wir zum Lernen brauchen. Wir brauchen länger für das Lernen und deshalb sollte man uns auch die Zeit dafür geben. Wir wollen keine Sonderschule, sondern gemeinsam mit anderen lernen. Jeder Mensch, jedes Kind muss als eigene Person anerkannt und wertgeschätzt werden. Das geht so, dass jede und jeder mit seinem Tempo lernt. Auch wir wollen so viel lernen wie wir können.
Wir fordern auch nach der Schule mehr Möglichkeiten etwas lernen zu können. Zum Beispiel wenn wir einen Beruf lernen wollen und uns weiterbilden möchten, sollte es auch für uns Angebote geben.
Zum Beispiel: Lehre und Berufsschule für Menschen die einfache Sprache brauchen.
Oder: Berufsbildungskurse für Menschen die einfache Sprache brauchen.
Wir fordern einfache Sprache immer und überall.
Menschen, die einfache Sprache brauchen, sollen das Recht haben, diese auch im Alltag zu bekommen.
Zum Beispiel, wenn ich einen offiziellen Brief bekomme, soll dieser so geschrieben werden, dass ich ihn auch verstehen kann.
Auch wenn ich im Internet Nachrichten lese will ich sie verstehen können. Einfache Sprache bedeutet für uns Barriefreiheit.
Wir fordern gerecht bezahlte Arbeit.
Wir wollen für unsere Arbeit eine gerechte Bezahlung haben und nicht nur Taschengeld. Wir wollen einen Lohn für unsere Arbeit und ganz normal angemeldet und sozial-versichert sein und später einmal eine Pension bekommen. Dann sind wir auch nicht mehr unser ganzes Leben von unseren Eltern finanziell abhängig.
Derzeit sind die Menschen die einfache Sprache brauchen in den Werkstätten nur unfallversichert und bekommen nur ein Taschengeld.
Wir fordern Persönliche Assistenz für Menschen die einfache Sprache brauchen.
Ein Assistent für Menschen die einfache Sprache brauchen ist auch ein Unterstützer der hilft wenn wir etwas nicht verstehen.
Oder wenn ich etwas schreiben will und ich finde die richtigen Worte nicht, dann redet der Unterstützer mit mir damit ich die richtigen Worte finde. Oder Wenn ich eine E- Mail bekomme und diese ist nicht in einfacher Sprache, brauche ich Unterstützung damit ich das übersetzt bekomme und verstehen kann.
In OÖ bekommt man Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz nur, wenn man mindestens in der Pflegegeldstufe 3 eingestuft ist und Persönliche Assistenz für den Privatbereich bekommt man als Mensch mit Bedarf an einfacher Sprache in OÖ gar nicht.
Wir fordern leben, wohnen und arbeiten zu können wie andere Menschen auch
Wir wollen nicht weil wir behindert sind in Sondereinrichtungen abgeschoben werden.